Immer wieder erreichen uns und auch andere Tierschutzvereine Anrufe von besorgten Bürgern, die Schlangen im Haus oder auf dem Anwesen entdeckt haben.
Nicht selten entpuppt sich eine angebliche Giftschlange oder eine Boa dann als eine harmlose Ringelnatter.
Die bei uns heimischen Schlangenarten möchten wir Ihnen hier einmal kurz vorstellen:
Die Ringelnatter
Ringelnattern sind ausgesprochen friedfertige und für den Menschen völlig ungefährliche Tiere.
Sie können eine Größe zwischen 80 und 120 cm erreichen und besitzen eine hell-bis dunkelgraue Grundfärbung.
Hinzu kommen dunkle Flecken auf dem Rücken und an der Seite.
Am Hinterkopf befinden sich gelbliche, halbmondförmige Flecken - das "Markenzeichen" der Ringelnatter.
Die wichtigste Nahrungsquelle für Ringelnattern sind Amphibien jeglicher Art, beispielsweise junge Frösche, Kröten, Kaulquappen und Molche.
Nach altem Volksglauben sollen Ringelnattern, die in der Nähe des Menschen leben, kleine Kinder bewachen, Haus und Vieh schützen und ganz allgemein Glück und Segen bringen.
Die Blindschleiche
Blindschleichen gehören eigentlich gar nicht zu der Familie der Schlangenartigen, sondern zu den Echsen. Da sie jedoch häufig fälschlicherweise als Schlange bezeichnet werden, möchten wir sie hier trotzdem vorstellen.
Weit verbreitet ist auch der Irrglaube, Blindschleichen wären blind; der Name stammt lediglich aus dem Althochdeutsch und bedeutet soviel wie: "blendender Schleicher" - eben, weil sie so wunderbar glänzt.
Ihre Gesamtlänge beträgt selten mehr als 50 cm; die Färbung variiert von hellen Kupfer-und Bronzetönen bis hin zu dunkleren Brauntönen. Jungtiere sind sehr kontrastreich gefärbt.
Auf ihrem Ernährungsplan stehen Schnecken, Asseln und sonstiges kleineres Getier.
Die Schlingnatter
Schlingnattern sind ebenfalls im Saarland anzutreffen; sie werden auch Glattnattern genannt.
Eidechsen und anderes Getier haben sie zum fressen gerne. Durch ihre sehr versteckte Lebensweise ist sie nur selten zu beobachten.
Schlingnattern erreichen eine Größe von etwa 60 bis 70 cm, sie sind daher um einiges kleiner als die Ringelnattern. Sie besitzen eine bräunliche Grundfärbung mit einem dunkleren Muster auf der Oberseite.
Eine Verwechslung mit Kreuzottern (die bei uns normalerweise nicht vorkommen) ist eigentlich nicht möglich, denn Schlingnattern haben im Gegensatz zu Kreuzottern runde Pupillen.
(Kreuzottern gehören zu den Vipern und haben senkrecht geschlitzte Pupillen)
Die Würfelnatter
Würfelnattern kommen bevorzugt im Rhein-Mosel-Bereich vor, denn sie ist eine der am stärksten bedrohten einheimischen Schlangenarten. Trotzdem möchten wir sie hier vorstellen, denn man weiß ja nie...
Die Würfelnatter kann eine Größe bis zu 120 cm aufweisen; Männchen werden allerdings deutlich kleiner. Auch diese Schlangenart ist absolut harmlos und ungefährlich für den Menschen.
Ihre Färbung variiert aus verschiedenen Grau-Braun-Tönen; das Zeichnungsmuster besteht aus quadratischen Flecken.
Auf ihrem Speiseplan stehen fast ausschließlich kleinere Fischarten.
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